Orgelgeschichte der Pfarrei

Schon 1829 interessierte sich die Pfarrgemeinde für eine gebrauchte Orgel aus dem 18.Jhdt., die in Glaadt (Vulkaneifelkreis) versteigert wurde. Die bischöfliche Behörde verweigerte jedoch auf Drängen des engangierten Pfarrers Herzig, der Zweifel an der Qualität des Orgelwerkes hegte, den erforderlichen Zuschuss.

Später erwarb die Pfarrei dann ein sehr einfaches Harmonium, das später in die Schönecker Kapelle St. Antonius kam und heute noch dort, mittlerweile leider unspielbar, auf der Empore steht.

So kam es erst 1885 zum Bau der ersten Orgel für die Wetteldorfer Pfarrkirche durch den Münsteraner Orgelbauer Fritz Clewing, nachdem die gotische Pfarrkirche 1875 und 1882 um zwei Seitenschiffe erweitert worden war. Wie der Kontakt zu diesem Orgelbauer zustande kam, ist unbekannt; Clewing hatte in der Region nur ein Orgelwerk in Mehren (Vulkaneifelkreis) erstellt, das verändert erhalten ist.

Schon drei Jahre nach dem Bau der Orgel, beim Kirchturmbrand von 1888 (Blitzschlag), bei dem der Turmhelm komplett abbrannte und auch die Glocken schmolzen, erlitt auch die Orgel massive Schäden. Sie konnte erst 1898 mit Hilfe eines amerikanischen Wohltäters (Auswanderer) wiederhergestellt werden.

1909 führte dann die später weltbekannte Orgelbaufirma Klais aus Bonn  Arbeiten an der Orgel durch, deren genauer Inhalt uns unbekannt ist (Opusliste Klais: Mappenverzeichnis (MV) 370). Hier finden Sie die Dispostion der Orgel, wie sie sich laut Orgelmeldebogen im Jahr 1944 darstellte.

1955-1957 wurde die „neue Pfarrkirche“ Unserer Lieben Frauen, an die Südseite der „alten Pfarrkirche“ St. Leodegar anschließend, erstellt. Ursprünglich sollte Letztere zusammen mit dem Neubau genutzt werden, dazu kam es aber nicht, weil sich der Neubau als groß genug herausgestellt hatte. Als man Teile der alten Orgel für ein Interimsinstrument in der neuen Kirche verwenden wollte, erwiesen sich diese als ungeeignet. Die alte Kirche wurde verschlossen und über 35 Jahre nicht mehr benutzt.

Für die „neue Pfarrkirche“ Unserer Lieben Frauen wurde 1967 unter Pfarrer Josef Schüller die Stockmann-Orgel angeschafft. Die alte Clewing-Klais-Orgel, deren Holzteile angeblich stark wurmstichig waren, wurde später hingegen entsorgt. Es sind heute nur noch wenige Teile des neogotischen Prospektes vorhanden, die in der neuen Pfarrkirche Unserer Lieben Frauen als Umrandungen / Rahmen für neu beschaffte neogotische Heiligenfiguren bzw. als Bekrönung für eine Muttergottesstatue dienen; eine Fotografie des Clewing-Klais-Instrumentes liegt uns leider nicht vor.

1996 erfolgte nach Wiederinbetriebnahme der „alten Pfarrkirche“ als Werktagskirche und für Gottesdienste mit kleinerer Besucherzahl die Anschaffung einer gebrauchten, 1971 von Orgelbau Mayer erbauten ehemaligen Hausorgel.

Die Stockmann-Orgel der „neuen Pfarrkirche“ Unserer Lieben Frauen wurde 1997 von der Firma Orgelbau Hubert Fasen generalgereinigt. Dabei wurden einige sinnvolle Veränderungen wie der Einbau von Schwelljalousien vor dem Brustwerk, eines zweiten Tremulants für das Hauptwerk, sowie einige intonatorische Korrekturen vorgenommen.